Beziehungsstreit - 6 Gründe warum Streit in der Partnerschaft wichtig ist

Beziehungsstreit. - Jeder kennt es, doch niemand mag es. Dabei sind Konfliktsituationen in der Partnerschaft ganz normal. Wussten Sie, dass es sogar wichtig für Ihre Beziehung sein kann, ab und zu zu streiten?

Entscheidend ist nämlich nicht, ob Sie streiten, sondern wie Sie streiten. Wir haben für Sie die 10 wichtigsten Streitregeln und alles, was Sie sonst noch rund um das Thema Beziehungsstreit wissen sollten zusammengefasst:


Warum Streit in der Partnerschaft wichtig ist - 6 Gründe

Viele Paare glauben, Streit sei das erste Anzeichen für eine Beziehungskrise. Doch ganz im Gegenteil: sich ab und zu zu streiten ist sogar sehr wichtig für eine funktionierende Beziehung. Und zwar aus den folgenden Gründen:

1. Streit reinigt die Luft

An diesem alten Sprichwort ist wirklich etwas dran. Werden Streitsituationen mit dem Partner vermieden, umgeht man damit zwar kurzfristig den Streit, doch langfristig knallt es dafür umso doller!

2. Gut für die Gesundheit

Wer hätte das gedacht? Auch für unsere mentale Gesundheit ist es wichtig, ab und zu zu streiten.

Denn: Streiten wir uns, löst das Glückshormone, sogenannte Endorphine, in uns aus. Sie sorgen für inneres Wohlbefinden, eine ausgeglichene Stimmung und regulieren unseren Hormonhaushalt.

Versuchen wir hingegen, dem Beziehungsstreit immer aus dem Weg zu gehen und schlucken den Frust lieber runter, als ihn auszusprechen, kann das schnell zu Kopfschmerzen, Unwohlsein, Schlafstörungen und im schlimmsten Fall sogar zu Depressionen führen.

3. Ein Zeichen von Zuneigung

Einfacher ist es sicher, wenn wir Problemen in der Beziehung aus dem Weg gehen und sie nicht ansprechen.

Streiten wir uns hingegen, ist das ein klares Zeichen, dass uns das Thema wichtig ist und uns wirklich etwas an der Beziehung liegt.

4. Beziehungsstreit regt die Weiterentwicklung an

Gehen wir den Beziehungskonflikten lieber aus dem Weg, als uns mit ihnen auseinanderzusetzen und eine Lösung zu finden, dann drehen wir uns nur im Kreis.

Ab und zu mal auf Konfrontation zu gehen und auch mal einen Streit zu riskieren, sorgt für frischen Wind und stetige Weiterentwicklung in der Beziehung.

5. Es stärkt die Bindung

„Wie in guten, so in schlechten Zeiten!" Nicht ohne Grund ist dieser Satz eines der beliebtesten Eheversprechen. Klar, streiten macht niemandem Spaß, aber ist der Streit vorbei und sie haben gemeinsam eine Lösung für das Problem gefunden, wird ihr Zusammenhalt sowie ihr gegenseitiges Vertrauen größer und stärker sein als zuvor.

6. Streit schafft emotionale Nähe

Halten wir unsere tiefsten Wünsche und Bedürfnisse von unserem Partner verborgen, aus Angst, es könnte ihn verletzen oder zu einem Konfliktthema werden, dann ist das der erste Schritt der Entfremdung.

Eine Beziehung kann langfristig nur funktionieren, wenn Sie und Ihr Partner nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf emotionaler Ebene verbunden sind. Wenn Sie Konflikte auch ansprechen und gemeinsam lösen können, ist Ihre Partnerschaft stark genug, um kommende Krisen zu meistern.


Richtig streiten - 10 Regeln

Wie Sie nun wissen, ist Streit in der Beziehung also durchaus wichtig. Damit ist aber nicht gemeint, dass sie sich ständig nach allen Regeln der Kunst anschreien sollten! Richtig zu streiten ist die Lösung! Mit diesen 10 Regeln klappt es:

1. Wünsche statt Verbote

Streiten wir uns, dann werfen wir unserem Gegenüber gerne vor, was er mal wieder alles falsch gemacht hat und was wir sowieso noch nie an ihm mochten. Das ist aber leider sehr kontraproduktiv.

Anstatt Ihrem Partner zu sagen, was er alles nicht machen soll, formulieren Sie lieber Bedürfnisse und Wünsche: Statt also zu sagen: „Du hast ja nie Zeit für mich!“ Sagen Sie lieber: „Ich vermisse dich in letzter Zeit und würde mich sehr freuen, wenn wir wieder etwas mehr Zeit miteinander verbringen könnten!"

2. Respekt

Ein respektvoller Umgang, auch wenn Sie sauer sind, ist das A und O für jeden Beziehungsstreit. Beleidigungen, Augenrollen oder ein fieses Grinsen sind absolute No-Gos. Auch sich darüber lustig zu machen, wenn einer der andere emotional wird und vielleicht anfängt zu weinen, sollten Sie auf jeden Fall sein lassen.

3. Keine pauschalen Vorwürfe

Versuchen Sie Sätze wie: "Immer machst du .."! Oder "Nie tust du..!" Auf jeden Fall zu vermeiden. Fühlt sich Ihr Gegenüber mit pauschalen Vorwürfen konfrontiert, wird es schnell in eine Abwehrhaltung gehen und Sie werden mit Ihrem Anliegen nichts bei ihm erreichen.

4. Verständnis zeigen

Je länger der Streit andauert, desto mehr versteifen wir oft auf unserer Meinung. Wir werden immer wütender und denken uns: "Jetzt geb ich erst recht nicht nach!" Die Meinung des anderen wird kaum noch wahrgenommen und prallt einfach an uns ab. Insgeheim wissen Sie sicher selbst, dass das nicht gerade zielführend ist.

Versuchen Sie, sich während des Streits auch mal in die Lage Ihres Partners hineinzuversetzen. Warum handelt er so? Und warum hat er zu diesem Thema eine andere Meinung als Sie? Das heißt natürlich nicht, dass Sie seine Meinung teilen müssen. Einfach etwas mehr Verständnis für die Ansichten des Partners aufzubringen, ist oft schon des Rätsels Lösung.

5. Streitpausen einlegen

Nicht endende Streits strapazieren die Nerven. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem beide keine neuen Argumente mehr haben und sich immer wieder und wieder die gleichen Phrasen an den Kopf werfen. Ab hier wird das Streiten sinnlos. Wenn Sie merken, dass Sie beide gerade einfach nicht weiter kommen, dann legen Sie lieber eine Pause ein.

6. Versöhnung

Egal ob nur ein kleiner Zoff und ein richtig heftiger Streit, am Ende ihrer Auseinandersetzung sollte immer eine Versöhnung stehen. Besonders bei kleineren Streitigkeiten neigen wir schnell mal dazu, einfach nachzugeben und das Thema lieber zur Seite zu schieben, damit wir uns nicht länger damit auseinandersetzen müssen. Ein großer Fehler! Versöhnen wir uns nämlich nur oberflächlich, ist das Grundproblem des Streites nicht gelöst, sodass es bei der nächsten Situation wieder und womöglich noch doller knallen wird.

7. Kompromissbereitschaft

Egal ob bei Streit mit Freunden oder mit dem Partner: wenn beide Streithähne stur auf ihrer Meinung beharren, wird es unmöglich, eine Lösung zu finden. Sie wollen Weihnachten lieber wegfahren, er will aber unbedingt zu seiner Familie? Dann kommen sie sich am besten beide etwas entgegen. Heiligabend könnten sie zum Beispiel zur Familie fahren und danach geht es dann noch in einen romantischen Kurzurlaub. Kompromisse sind der Schlüssel zum Glück.

8. Beim Thema bleiben

"Aber damals hast du...!" Wer kennt das nicht: Sie fangen an, über eine Kleinigkeit zu streiten und schnell kommen immer mehr Konfliktthemen hinzu. Alte, eigentlich schon längst geklärte Streitigkeiten werden wieder rausgekramt. Lassen Sie das lieber und bleiben Sie beim Thema.

9. Time-Out

Sind Sie beim Streiten schon mal an den Punkt gekommen, wo Ihnen alles viel zu viel wurde und Sie gerne einfach nur "STOP" gerufen hätten? In einer guten Streitkultur muss es möglich sein, zwischendurch auch mal eine Auszeit zu nehmen, wenn gerade einfach nicht mehr vorwärts geht.

Bittet Ihr Partner um ein kurzes Time-Out, ist es wichtig, dass Sie das auch akzeptieren und ihm nicht hinterherlaufen, weil Sie noch unbedingt Ihren Punkt zu Ende ausführen wollen. Vertagen Sie das! Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

10. Der richtige Zeitpunkt

Ein Streit morgens vor dem ersten Kaffee oder in totaler Hektik zu klären, geht selten gut. Sprechen Sie das Konfliktthema lieber nur dann an, wenn beide genügend Zeit und Ruhe haben. "Schatz, ich würde gerne in einer ruhigen Minute mal etwas mit dir besprechen!" Anstatt einfach so mit der Tür ins Haus zu fallen, kann es auch hilfreich sein, schon mal vorab darauf hinzuweisen, dass man gerne reden möchte.


Wie viel Streit ist normal?

Streit kann der Beziehung durchaus guttun. Doch was ist, wenn der Beziehungsstreit gar kein Ende mehr nimmt? Wenn aus ein paar kleinen Gewitterwolken ab und zu ein nicht endendes Unwetter wird?

In so einer Situation kommt schnell die Frage auf: Wie viel Streiten ist eigentlich normal? Fünf Streits im Monat sind ok, ab sechs wird es kritisch. Schön, wenn das so einfach wäre. Sie haben sich sicher schon gedacht, dass diese Frage, wie fast immer wenn es um Liebe geht, etwas komplizierter ist.

Wie oft sie sich streiten und ab wann es kritisch wird, das hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Entscheidend ist zum Beispiel Ihre Wohnsituation. Paare, die zusammenleben, haben logischerweise ein viel höheres Konfliktpotenzial als getrennt lebende. Aber auch der Charakter spielt eine wichtige Rolle. Extrovertierte Menschen sind schon von Natur aus auf Konfrontation gepolt, bei ihnen fliegen einfach öfter mal die Fetzen. Friedliebende Menschen hingegen sind stets bemüht, für Harmonie zu sorgen. Bei ihnen braucht es schon einiges, um sie aus der Fassung zu bringen.

Die Frage, wie viel Streit normal ist, lässt sich also nur ganz individuell für jede Beziehung beurteilen. Das Wichtigste: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und reden Sie mit Ihrem Partner, sobald Sie sich in der Beziehung nicht mehr wohl fühlen!


Harmloser Streit oder Beziehungskrise? - 6 Anzeichen

Haben Sie ein ganz normales Streitverhalten, oder deutet sich da vielleicht doch eine echte Beziehungskrise an? Diese 6 Anzeichen sprechen dafür:

1. Immer wieder die gleichen Streitthemen

Auch wenn es meist nur Kleinigkeiten sind: Sich immer wieder über das gleiche Thema in die Haare zu kriegen, kann auf Dauer sehr frustrierend sein. Hinterfragen Sie sich mal: Sind es wirklich seine herumliegenden Klamotten, die Sie jedes Mal wieder so zu Weißglut bringen oder hat ihr ständiges Streiten vielleicht tiefere Gründe?

2. Schweigen statt streiten

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Das gilt nicht für die Beziehung. Beziehungsstreits und Diskussionen hat natürlich niemand gern, doch Stille kann noch viel schlimmer sein. Sind Sie es schon leid, Konfliktthemen überhaupt noch anzusprechen und sagen lieber gar nichts mehr als schon wieder das Falsche, können das erste Anzeichen für eine sich anbahnende Beziehungskrise sein.

3. Sie lachen nicht mehr gemeinsam

Jedes Paar streitet sich. Doch ist der Beziehungsstreit beendet, dann muss auch wieder gut sein und man muss zusammen darüber lachen können.

Können Sie nicht mehr miteinander lachen, ist das kein gutes Signal. Viel schlimmer noch: Lachen sie nicht mehr miteinander, dafür aber übereinander. Egal ob unter Freundschaften oder in der Partnerschaft: Gehässigkeit und Schadenfreude sind wahre Beziehungskiller.

4. weniger Nähe

Wann haben Sie Ihrem Partner das letzte Mal zur Begrüßung einen Kuss gegeben oder ihn einfach nur so umarmt? Ab und zu zu streiten kann die Bindung zwischen zwei Menschen verstärken, doch zu viel Streit entfremdet und sorgt dafür, dass wir unterbewusst immer mehr auf Distanz gehen. Nicht selten endet eine gegenseitige Entfremdung darin, dass einer der beiden Partner fremd geht.

5. Gleichgültigkeit

Eifersucht und Kontrollwahn tun keiner Beziehung gut. Doch ist es Ihnen komplett egal, was der Partner macht, kann das noch viel Schlimmeres für Ihre Beziehung bedeuten. Verwandelt sich Freiraum in Gleichgültigkeit, ist das ein deutliches Anzeichen, dass Sie und Ihr Partner in einer Beziehungskrise stecken.

6. Gereizte Stimmung

Zu viel Beziehungsstreit führt schnell zu einer gereizten Grundstimmung. Ein wahrer Teufelskreis. Denn je gereizter die allgemeine Stimmung, desto schneller bricht auch wieder der nächste Streit aus. Ehe man sich versieht, braucht es nur noch ein falsches Wort und schon geht einer von beiden an die Decke.


5 Tipps - so geht es auch ohne Beziehungsstreit

Obwohl Streiten helfen kann, ist es trotzdem nicht nötig, dass immer gleich die Fetzen fliegen, wenn es ein Problem gibt. Es wäre doch viel schöner, wenn sie es schaffen würden, Konflikte auch friedlich zu lösen. Die folgenden fünf Tipps zeigen, wie es geht:

1. Keine Angst, Unangenehmes anzusprechen

Oft bedrückt uns etwas in der Beziehung, doch wir trauen uns nicht, es anzusprechen, weil wir Angst haben, unseren Partner damit zu verletzen. Die Sorgen deshalb aber einfach runter zu schlucken ist der falsche Weg. So ist das Problem nämlich nicht gelöst, sondern lediglich vertagt und Sie quälen sich weiter damit. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Wünsche und Bedürfnisse.

2. Gemeinsame Lösungen für Alltagsprobleme

Alltagsprobleme und Konflikte im Haushalt sind beliebte Themen für Beziehungsstreits. Wenn es ums Aufräumen oder Küche putzen geht, bekommen sich die meisten deutschen Pärchen in die Haare. Aber auch Geschirr spülen und handwerkliche Tätigkeiten führen schnell zu Konflikten.

Bei Streitthemen, die immer wieder auftauchen, kann es hilfreich sein, sich dafür verbindliche Regeln für den Alltag zu überlegen. Sie regen sich zum Beispiel jeden Tag wieder darüber auf, dass er seine Schuhe im Flur stehen lässt? Wie wäre es dann zum Beispiel mit einem schönen neuen Schuhregal direkt neben der Haustür?

3. Ein stressfreies Umfeld schaffen

Sie hatten beide einen stressigen Tag und kommen total geschafft und hungrig von der Arbeit. An solchen Tagen liegen die Nerven sowieso schon blank, dann braucht es nur noch einen kleinen Funken, bis Sie hoch gehen.

Stress auf der Arbeit lässt sich natürlich nicht gänzlich vermeiden, dass wäre ja zu schön. Versuchen Sie aber, ihr gemeinsames Zuhause zu einem stressfreien Raum zu gestalten und Stress von außen draußen zu lassen.

4. Lohnt sich der Beziehungsstreit?

Denken Sie nach einem Beziehungsstreit auch öfters mal: "Ok, war alles halb so wild." ? Viele Streitigkeiten lassen sich schon im Voraus vermeiden, wenn wir kurz einen Moment innehalten und überlegen, ob es sich wirklich lohnt, bevor wir uns aufregen.

5. Einmal tief durchatmen

Sind wir wütend, reagiert unser Gehirn wie in einer Gefahrensituation. Es stößt Unmengen an Adrenalin aus, bereit, um ums Überleben zu kämpfen. Wer kann in dieser Verfassung schon noch einen vernünftigen und klaren Gedanken fassen? Wohl niemand. Aber streiten, ohne klar denken zu können? Das ergibt sicher genauso wenig Sinn.

Regen wir uns über etwas auf, kann es deshalb hilfreich sein, einmal kurz tief durchzuatmen und sich etwas zu beruhigen, bevor Sie Ihren Partner mit Ihrem Unmut konfrontieren. So lässt sich das Problem dann meist schon ganz ohne Beziehungsstreit lösen.


Checkliste: Das ist bei Streit in der Beziehung wichtig:

  • Streiten ist wichtig, es reinigt die Luft und ist sogar gut für die Gesundheit.

  • Können Sie Probleme gemeinsam lösen, stärkt das Ihre Bindung und schafft emotionale Nähe.

  • Bleiben Sie beim Streiten respektvoll, zeigen Sie Kompromissbereitschaft und Verständnis.

  • Formulieren Sie Wünsche statt Vorwürfe.

  • Eine Streitpause einzulegen kann hilfreich sein, aber vergessen Sie am Ende nie die Versöhnung

  • Wie viel Streit normal ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. - Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.

  • Schaffen Sie ein stressfreies Umfeld und reden Sie über Ihre Sorgen und Bedürfnisse mit Ihrem Partner, um Beziehungsstreit vorzubeugen.

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